NZZ: Der Osten hat die CDU aufgegeben

Die Neuen Zürcher Zeitung macht es zum Thema des Tages und schreibt: „Beim Blick auf die Ergebnisse der Bundestagswahl tut sich ein innerdeutscher Graben auf. 60 Jahre nach dem Bau und 32 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die beiden Landesteile in einem entscheidenden Punkt getrennt: Im Westen der Republik hat die CDU trotz erheblichen Verlusten ihren Status als Volkspartei behalten können. Im Osten hingegen wurde sie pulverisiert. Dort ist der Einbruch derart massiv und derart flächendeckend, dass nur ein Schluss möglich ist: Die Menschen in der ehemaligen DDR fühlen sich von der CDU nicht ernst genommen.“

Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht davon, dass allein auf der Ebene der Zweitstimmen die Resultate einem Erdbeben gleichen. Die CDU liegt in vier von fünf neuen Ländern hinter AfD und SPD auf dem dritten Rang. Ihre Verluste bewegen sich zwischen knapp sechs Prozentpunkten in Mecklenburg-Vorpommern und über elf Prozentpunkten in Brandenburg und Thüringen, wo die AfD stärkste Kraft wurde. Auf dem Siegertreppchen landeten die Rechten trotz Verlusten auch in Sachsen. In Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern triumphierten die Sozialdemokraten.