Wirtschaft und Markt

W+M-Umfrage zur Perspektive 2021: Neuer Aufschwung oder Dauerkrise? Teil 6 – Stephan Schleuss, Geschäftsführer Relax Commerce GmbH, Leipzig

Stephan Schleuss. Copyright: Relax Commerce GmbH

Die Corona-Pandemie traf 2020 die ostdeutsche Wirtschaft vollkommen unvorbereitet. Doch die Folgen fielen höchst unterschiedlich aus: Während ganze Branchen herbe Umsatzeinbußen und Kurzarbeit verkraften mussten, haben andere Unternehmen in der Pandemie neue Geschäftsfelder für sich entdeckt. Wirtschaft + Markt hat ostdeutsche Unternehmer nach ihren Erfahrungen mit der Pandemie und ihren Erwartungen für das neue Jahr befragt.

Folge 6:

Stephan Schleuss
Geschäftsführer Relax Commerce GmbH, Leipzig
Branche: Online-Handel

Die Relax Commerce GmbH betreibt www.wundercurves.de, ein Fashion-Portal für mittlere und große Größen. Es bündelt die in großen Größen verfügbare Mode der beliebtesten Online-Shops mit über 500 Marken auf einer Seite und bietet eine der größten Plus-Size-Auswahlen in Europa an.

W+M: Herr Schleuss, wie war ihr Unternehmen bzw. ihre Branche in 2020 von der außergewöhnlichen Pandemie-Situation betroffen?

Stephan Schleuss: Wundercurves ist zwar ein kategorieübergreifender Marktplatz für Mode in großen Größen, unsere Top-Kategorien sind jedoch Modekategorien zum Ausgehen, zum Beispiel Abendkleider. Die Corona-Krise hat daher trotz steigendem Online-Anteil am Handel zu einem Nachfragerückgang bei uns geführt. Auf der wirtschaftlichen positiven Seite gab es viele Anfragen von Herstellern/Händlern, die gerne bei uns verkaufen möchten, um ihren Online-Umsatz zu steigern.

W+M: Welche Erwartungen und Projekte verbinden Sie mit dem neuen Jahr 2021?

Stephan Schleuss: Wir fokussieren uns darauf, viele Partner neu anzubinden. Wir sprechen aktuell sowohl mit renommierten Modemarken als auch mit kleinen Designern. Zudem möchten wir auch bisher stationär fokussierten Händlern helfen, online zu verkaufen. Langfristig gehört Wundercurves als E-Commerce Mode-Marktplatz zu den Krisengewinnern durch höhere Online-Käufe und zunehmender Marktplatz-Bedeutung für Marken, dennoch hoffen wir vor allem, dass wir möglichst schnell dieses schreckliche Virus besiegen und wieder ausgehen und unsere Liebsten treffen können.

W+M: Was sollten Bund und Länder nun zur Ankurbelung der Wirtschaft unternehmen?

Stephan Schleuss: Wir denken, dass es bereits einige gute, einzigartige Unterstützungen gab. Dennoch wird insbesondere das 1. Halbjahr 2021 für die Wirtschaft nicht leicht. Bund und Länder sollten für mehr Sicherheit sorgen für Konsumenten, die wiederum zu Konsumbereitschaft führt. Dies können beispielsweise Unterstützungen für Geringverdiener sein und Sicherheiten für Firmen, die wie das Kurzarbeitergeld helfen, Entlassungen zu vermeiden. Vor allem aber eine schnelle Bekämpfung des Virus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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