Berlin. Die durch Corona ausgelöste weltweite Wirtschaftskrise hat die robuste Berliner Exportentwicklung des Vorjahrs gestoppt, so eine Erhebung der Investitionsbank Berlin (IBB). Einzig die pharmazeutische und die chemische Industrie stemmten sich gegen den Trend.
Zwar konnte der Verkauf von pharmazeutischen Produkten in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres um 47,8 Prozent deutlich gesteigert werden. Das konnte laut IBB den Rückgang der gesamten Berliner Exporte um insgesamt 5,5 Prozent aber nicht aufhalten. Vor allem die Exporte in die USA, die in diesem Zeitraum um 20,6 Prozent gefallen sind, belasten den Außenhandel. Wenn der Welthandel in der zweiten Jahreshälfte langsam wieder anspringt, rechnen die IBB-Volkswirte für 2020 mit einem Rückgang der Berliner Exporte um insgesamt 3 Prozent.
Pharmazeutische Produkte stellen mit einem Anteil von 14 Prozent an allen Berliner Ausfuhren das wichtigste Berliner Exportgut dar. Auch die Exporte von medizinischen Geräten konnten deutlich um 101 Mio. Euro bzw. 12,4 Prozent gesteigert werden. Beide Warengruppen gehören zum hochspezialisierten und international anerkannten Cluster Gesundheitswirtschaft, der Teil der gemeinsamen Berlin-Brandenburger Innovationsstrategie ist. Einen starken Rückgang in Höhe von 253 Mio. Euro (-45,5 Prozent) gab es dagegen beim Export von Rohtabak und Tabakerzeugnissen. Grund war die Schließung eines Produktionsstandorts in Berlin.
Die USA blieben 2019 mit einem Exportanteil von 11,0 Prozent und einem Ausfuhrvolumen in Höhe von 1,6 Mrd. Euro das mit Abstand wichtigste Abnehmerland für Berliner Produkte. China, das zweitwichtigste Berliner Exportland, holte 2019 mit einem Exportvolumen von 969 Mio. Euro (+5,4 Prozent) weiter auf.