Chance für ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg

Berlin/Potsdam. Die Berlin-Brandenburger Wirtschaft begrüßt die in der konstituierenden Sitzung des Lenkungskreises geplante engere Zusammenarbeit zwischen den Ländern Berlin und Brandenburg ausdrücklich. Mit dem bereits im Juni angekündigten Vorhaben einen strategischen Gesamtrahmen Hauptstadtregion zu entwickeln, rücken alle relevanten Themen für die Hauptstadtregion nun in den Fokus der politischen Arbeit.

Beatrice Kramm, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin:

„Die aktuellen Pläne bieten eine gute Gelegenheit, ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit der beiden Länder aufzuschlagen. Jetzt muss diese Gelegenheit wahrgenommen werden und wirklich konkrete Vorhaben vereinbart werden. Denn die Felder, auf denen der Bedarf besteht, sind zahlreich. Verkehr, Wohnen oder Wirtschaftsförderung sind nur drei Stichworte aus einer ganzen Reihe von Arbeitspaketen, die die Länder gemeinsam bearbeiten müssen. Einen Rahmen hierfür sollte ein gemeinsames Metropolenraum-Management schaffen, welches die Entwicklung der Gesamtregion im Blick hat und über Einzelinteressen hinaus die Gesamtregion mit eigenen Kompetenzen entwickelt. Andere Metropolregionen wie z. B. Hamburg haben diese Notwendigkeit bereits erkannt und sind Berlin beim Management des Metropolenraums schon einen Schritt voraus.“

 Peter Kopf, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs: „Die Initiative der Landesregierungen ist begrüßenswert. Berlin als Metropole und Tor in internationale Märkte und Brandenburg als Flächenkatalysator für Neuansiedlungen – das erfordert gemeinschaftliches Handeln. Diese Potenziale allerdings werden bis heute bei weitem nicht ausgeschöpft. Die Landesregierungen müssen es gemeinsam schaffen, eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung für die Zukunft in der Region zu sichern. Die gemeinsamen Herausforderungen aber auch die Chancen, die sich aus einer engeren Kooperation der Länder ergeben, sind mannigfaltig. Das gilt für einen intensiveren Austausch beim Wohnungsbau und der Erschließung von Siedlungsachsen. Das gilt für alle Belange der Mobilität vom Fahrrad bis zum Flugzeug. Und das gilt für ein gemeinsames Gewerbeflächenmanagement, vor allem aber nicht nur im Umfeld des Flughafens BER. Diese strategische Zusammenarbeit muss auch für die Weiterentwicklung im ländlichen Raum maßgebend sein, da sonst kaum Akzeptanz bei Unternehmen für so einen übergreifenden Prozess erreicht werden kann. Dafür müssen die gegenseitigen Stärken anerkannt und im gemeinsamen Sinne genutzt werden.“