Pilotanlage für Grünen Wasserstoff in Leuna eröffnet

Leuna. Wasserstoff ist das Schlüsselelement zur Etablierung einer nachhaltigen Chemieindustrie. Mit der Elektrolysetest- und -versuchsplattform ELP in Leuna übernimmt Sachsen-Anhalt eine Pionierrolle beim Erreichen dieses Ziels. Die Pilotanlage wird Grünen Wasserstoff zur emissionsarmen Herstellung von Grundchemikalien und Kraftstoffen produzieren.
Schon heute ist Wasserstoff einer der wichtigsten Rohstoffe für die mehr als 600 Unternehmen, die das mitteldeutsche Chemiedreieck bilden. Bisher wird er aus fossilen Rohstoffen gewonnen, mit entsprechend hohen CO2-Emissionen. Der Ansatz der neuen Pilotanlage setzt auf nachhaltige Quellen: Strom aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen wird genutzt, um mittels Elektrolyse Wasserstoff aus Wasser zu erzeugen. Dieser Grüne Wasserstoff ist klimaneutral und steht über den Stoffverbund des Chemieparks den dort angesiedelten Unternehmen zur Verfügung. Dazu bündeln mit der Pilotanlage das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS in Halle (Saale) ihre Kräfte.
„Sachsen-Anhalt verfügt bei Wasserstofftechnologien über erhebliche Potenziale und kann sich in den kommenden Jahren zur Wasserstoff-Modellregion weiterentwickeln“, erklärte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann beim feierlichen Spatenstich für die Elektrolysetest- und -versuchsplattform ELP.
„Sachsen-Anhalt bietet dafür ideale Standortbedingungen. Hier wird viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, zugleich haben wir mit den Unternehmen der Chemieindustrie eine große Nachfrage nach Wasserstoff, obendrein ein bestehendes Pipeline-Netz und Speichermöglichkeiten. Wir haben frühzeitig auf diese Technologie gesetzt und sind nun in einer exzellenten Ausgangsposition, um ihre Potenziale für die Wirtschaft in der Region nachzuweisen.“
Dr.-Ing. Sylvia Schattauer, die als stellvertretende Institutsleiterin die Wasserstoff- und Kohlenstoffaktivitäten am Fraunhofer IMWS verantwortet, betont die Möglichkeiten, die sich durch die Pilotanlage auch für kleine und mittelständische Unternehmen ergeben können: „Fraunhofer unterstützt mit vielfältigen Aktivitäten den Aufbau einer deutschen Wasserstoff-Wirtschaft. Wenn wir die Chancen in diesem Zukunftsmarkt beherzt ergreifen, können wir Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft stärken und eine Modellregion für eine nachhaltige Industriegesellschaft aufbauen. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Gelingen des Strukturwandels und gleichzeitig zum Klimaschutz.“

https://www.imws.fraunhofer.de/de/presse/pressemitteilungen/spatenstich_elektrolysetest_versuchsplattform_elp_leuna.html

 

BILD:

Copyright: Fraunhofer IMWS

 

BU:

Dr. Markus Wolperdinger, Leiter des Fraunhofer IGB, Dr. Sylvia Schattauer, stv. Leiterin des Fraunhofer IMWS und Prof. Armin Willingmann, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, absolvierten den Spatenstich für die Elektrolysetest- und -versuchsplattform.