IDT Biologika macht sich für Impfstoffe aus Europa stark
Gearbeitet wird bei IDT derzeit vor allem an einem Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und mit den Partnern der LMU München, der Uni Marburg und des UKE Hamburg sind die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass im September die erste klinische Testphase beginnen soll. „Wichtig ist es nicht, die Ersten mit einem wirksamen Impfstoff zu sein“, hebt IDT-Geschäftsführer Dr. Jürgen Betzing angesichts weiterer weltweit parallel laufender Forschungsprojekte hervor. Denn es sei davon auszugehen, dass für verschiedene Zielgruppen auch verschiedene Impfstoffe nötig sein könnten. Zudem habe die Sicherheit des Präparats absolute Priorität vor Schnelligkeit.
Ministerpräsident Haseloff würdigte bei seinem Besuch die Bedeutung der IDT Biologika als einem der wichtigsten Arbeitgeber der Region und lobte die Initiative des mittelständischen Unternehmens, das seit der Privatisierung mehr als 400 Millionen Euro in den Standort investiert hat. Zugleich sicherte er die Unterstützung des Landes bei den Bemühungen der IDT zu, beim Bund rund 200 Millionen Euro Fördermittel einzuwerben: für die Entwicklung des Corona-Impfstoffes und für eine deutliche Erweiterung der Produktions- und Abfüllkapazitäten. Denn zur Zeit ist das Biopharmaunternehmen zu rund 90 Prozent mit den Aufträgen seiner Kunden ausgelastet.
Die zusätzlichen Möglichkeiten sollen nicht nur für den eigenen Impfstoff geschaffen werden, schon jetzt arbeitet IDT auch für andere Arzneimittelhersteller wie die Briten von AstraZeneca. Zur Bekämpfung dieser Pandemie und um für zukünftige Bedrohungen gerüstet zu sein, sei daher ein europäisches Produktionszentrum dringend notwendig.. „Wir haben die Anträge beim Bundesministerium für Forschung und Entwicklung eingereicht und sind vorsichtig optimistisch“, so IDT-Gesellschafter Carsten Klocke.
Auch IDT-Geschäftsführer Betzing betonte in einem Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT wie wichtig es sei, in großem Umfang Impfstoffe in Europa produzieren zu können. Betzing nannte im MDR die Investitionen in Produktionsplattformen im Vergleich zu den enormen Kosten eines Lockdowns einen „Klacks“. Mehr.