Corona-Krise trifft ostdeutschen Maschinenbau schwer
„Der Lockdown, die weiter anhaltenden Reisebeschränkungen und die ungewisse Entwicklung rund um das Virus belasten die Firmen sehr und verstärken die ohnehin schwierige Situation der Branche“, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA-Landesverbandes. Schon vor Ausbruch des Virus hatten die globalen Handelskonflikte, die weltweite Konjunkturflaute und der Strukturwandel in Automobilindustrie und Energiesektor zu einer schwächeren Auftragslage geführt. „Im Frühjahr dieses Jahres mussten die Unternehmen dann einen zusätzlichen Knick verkraften. Diese Abwärtskurve hat sich nun fortgesetzt“, ergänzt Köhn.
„Kunden verschieben oder stornieren bereits beauftragte Projekte und halten sich mit Neuinvestitionen stark zurück. 54 Prozent der ostdeutschen Maschinenbauer versuchen daher momentan, die kritische Lage mit Kurzarbeit zu überbrücken. Für das dritte Quartal planen weitere 18 Prozent der Firmen diesen Schritt“, sagt Köhn.
Doch auch die Unternehmen der Branche selbst haben in den vergangenen Monaten ihre Investitionen deutlich zurückgeschraubt. 58 Prozent der Betriebe gaben zwischen Januar und Juni 2020 weniger Geld als geplant für neue Maschinen, Technik sowie Forschung und Entwicklung aus.
Die jüngsten Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen scheinen indes wieder mehr Zuversicht aufkommen zu lassen. Immerhin 21 Prozent der Unternehmen sehen bis September 2020 besseren Geschäftschancen entgegen – für das zweite Quartal sagten das vier Prozent. Die Hälfte aller Betriebe erwartet gleichbleibende Perspektiven. Fast 70 Prozent der Betriebe wollen zudem die Zahl der Mitarbeiter beibehalten oder erhöhen. Mehr.