OSV-Tourismusbarometer: Corona trifft Branche hart
Berlin. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im Zeitraum von März bis Mai 2020 zu Umsatzeinbußen von rund 3,8 Milliarden Euro in den ostdeutschen Destinationen geführt, davon 2,2 Milliarden Euro im Übernachtungstourismus und 1,6 Milliarden Euro im Tagestourismus. Dies zeigt das Sparkassen-Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV). Beispielsweise entgingen den ostdeutschen Freizeit- und Kultureinrichtungen im Zeitraum von März bis Mai geschätzte 7,3 Millionen Besucher. Besonders für das ostdeutsche Gastgewerbe ist die Corona-Krise eine harte Belastungsprobe. Angesichts der vergleichsweise niedrigen Eigenkapitalquoten von durchschnittlich rund 13 Prozent haben die meisten Betriebe kaum Reserven, um eine derartige Krise monatelang durchzustehen. Um so mehr gilt es, sich auf Stärken zu besinnen. Das Tourismusbarometer nennt Qualität und Investitionen als entscheidend für die Gästezufriedenheit und eine höhere Wertschöpfung für den eigenen Betrieb. Erfreulich ist, dass die Zufriedenheit der Übernachtungsgäste in Ostdeutschland nach dem aktuellen Trust Score um 0,8 Punkte weiter auf 84,7 Punkte gestiegen ist. Häufig kritisiert wurden in Ostdeutschland die Zimmerqualität und die Internetversorgung. Dabei hatte der ostdeutsche Tourismus 2019 ein Rekordjahr erlebt. 80 Prozent der ostdeutschen Reisegebiete meldeten im Vorjahr ein Übernachtungsplus. Die Übernachtungen stiegen im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent auf 84,8 Millionen, die Besucherzahlen in der Freizeitwirtschaft um 4 Prozent auf rund 30 Millionen. Die stabile Entwicklung spiegelte sich auch im Arbeitsmarkt wider. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im ostdeutschen Gastgewerbe nahm 2019 im Vorjahresvergleich um 2.200 zu. Mehr.