Krisenmanagement / Teil 9: So nutzen Sie die Krise für den Neuanfang
Tipps für ein professionelles Krisenmanagement, wenn die Firma in Schieflage geraten ist: Eine Veränderung als Chance zu sehen, fällt vielen Unternehmen denkbar schwer. Prozesse laufen nur schleppend an und die Mühlen mahlen langsam. Zurecht, werden Sie vielleicht denken: schließlich muss man für Veränderungen viele Kräfte bündeln. Kräfte, die an anderen Stellen fehlen könnten. Doch gerade nach einer überstandenen Unternehmenskrise ist die Chance für den Wandel so groß wie nie. Von David Rölleke.
Mal ehrlich: ist die Krise überstanden, wollen Sie vermutlich schon rein instinktiv am liebsten nichts mehr mit diesem Thema zu tun haben. Problem erledigt, Thema vorbei? So einfach ist es leider nicht, denn die Krise hat die Fragilität Ihres Unternehmens nach innen und außen hin sichtbar gemacht. Und auch wenn alles wieder in geordneten Bahnen verläuft: Die Krise hat Sie und auch Ihre Mitarbeiter verändert. Das ist normal. Und vor allem: das kann auch gut sein! An dieser Ausnahmesituation können Sie enorm wachsen und sich nicht nur besser für die nächste, hoffentlich niemals mehr aufkommende Krise wappnen, sondern in vielerlei Hinsicht gestärkt daraus hervor gehen.
Individualisiertes Krisenmanagement
In erster Linie bedeutet das, Fehler nicht zu wiederholen. Insbesondere im Hinblick auf das Krisenmanagement sollte Ihr Anspruch sein, für mögliche Wiederholungen top vorbereitet zu sein. Nutzen Sie also die Energie der überstandenen Krise, um Ihre Krisenpläne zu individualisieren und noch stärker an die Bedürfnisse Ihres Unternehmens anzupassen.
Krisen sind „Kleber“
Ist das Krisenmanagement gemeinsam mit Ihrem Krisenmanager in einen standhaften Krisenplan gegossen worden, ist es Zeit, den Blick nach innen zu richten. Auf Ihre Mitarbeiter. Auf Ihr Team. Ihre neue Gemeinschaft! Denn wir wissen schon lange: gemeinsame Werte sind wichtige „Kleber“ innerhalb der Unternehmenskultur. Je stärker bestimme Werte gemeinsam gelebt werden, desto eher sind Mitarbeiter bereit, sich zu engagieren und auch Veränderungen mitzugestalten. Kurzum: gerade in Veränderungsprozessen sind gelebte Unternehmenswerte wichtig, da sie die Organisation zusammenhalten.
Das Schöne: ähnlich wie Unternehmenswerte können auch Krisen zu einem starken „Kleber“ werden, der das Unternehmensgefüge zusammen hält. Denn eine gemeinsam überstandene schwierige Zeit ist eine Erfahrung fürs Leben. Etwas, das Teams und einzelner Mitarbeiter enger zusammenschweißt. Eine Krise macht die Zerbrechlichkeit eines Unternehmens bewusst und zeigt gleichzeitig auf, wie stark die Mitarbeiter in der Gemeinschaft sein können, sich gegenseitig helfen, tragen, unterstützen. Eine wertvolle und gleichsam intensive Erfahrung. Ihre Aufgabe: Diesen „Kleber“ in der Zukunft besonders zu betonen und als Unternehmenswert auszubauen.
Teambuilding fortsetzen
Oft sind es erst die Krisen selbst, die dafür sorgen, dass Unternehmen sich verstärkt mit Unternehmenskultur und der Bindung zu ihren Mitarbeitern beschäftigen. Hand aufs Herz: selten ist der Zeitpunkt dafür so gut wie jetzt! Treten Sie in den Dialog, fragen Sie Wünsche und Sorgen Ihrer Mitarbeiter ab, befassen Sie sich mit Teambuilding und Themen rund um Mitarbeiterkultur und -förderung. Und vor allem: bleiben Sie im Gespräch. Nach innen und nach außen. So nutzen Sie die schwierigen Zeiten der Krise für einen Neuanfang. Für einen Wandel. Für ein inneres Wachstum, wie Sie es vor der Krise vielleicht niemals für möglich gehalten hätten.
Der Autor
David Rölleke ist ein in ganz Deutschland aktiver PR-Manager. Er betreut Wirtschaftsunternehmen und Prominente sowohl in Kommunikations-fragen wie auch im Krisenmanagement. Seine Karriere begann er als PR-Spezialist für exklusive TV-, Print- und Onlinemedien.
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