Was es mit den Bienen auf sich hat – eine Rezension
Rezension zum Buch von Sarah Wiener „Bienenleben – Vom Glück, Teil der Natur zu sein. Von Ronald K. Haffner.
In 25 kurzweiligen Kapiteln erzählt die Autorin, von Hause aus Köchin, mit Leidenschaft von ihrem Hobby dem Imkern und den Bienen. Der Leser erfährt alles Wichtige über das Leben, Lieben, Arbeiten, die Aufzucht und das Sterben der Bienen sowie über die Vor- und Nachteile verschiedener Bienenstöcke, -arten und Honigsorten. Nichts bleibt unbesprochen. Ein wirklich schön zu lesender Strauß von Gedanken über ein Stück Natur, die, da hat Wiener recht, uns meist verborgen bleibt.
Wenn, ja wenn, da nicht der ständig moralisch belehrende Unterton wäre: „Zunahme der Wetterextreme“, vom „Menschen verursachter Klimawandel“, die Menschen „führen einen Krieg gegen die Natur“, „Honig ist ein großes globales Geschäft geworden.“ Was das aber mit den Bienen zu tun haben soll, bleibt unklar, im Gegenteil, die Autorin gibt zu: „In manchen Gegenden hat die Honigbiene … so zugenommen, dass sie als Konkurrentin … eine Gefahr für die Wildbiene ist.“ Bienensterben? Also doch nicht?
Wenn es nach der Autorin ginge, könnten wir sehr viel von den Bienen lernen. “… mit Ihren Schwestern und Brüdern geht sie (Anmerkung: die Biene) eine friedvolle und lustvolle Arbeitsteilung ein, die dem gesamten Volk dient und damit ihr selbst von der Königin bis zur popeligsten Jungmade.„ Was dann ungefähr so abläuft: 1 von 1000 Drohnen darf die Königin begatten, die danach 3-6 Jahre lang 1-2 Eier pro Minute legt. Der Drohn stirbt sofort. Die übrigen Drohnen werden zwar im Sommer beköstigt, im Herbst aber aus dem Stock geworfen oder getötet. Die Arbeitsbiene hat einen vorbestimmten Lebenslauf. Von der Jungputzbiene über Amme, Honigabnehmerin, reguläre Putzbiene, Honigköchin, Baubiene, Sammlerin zur Wächterin. Letztere töten auch Bienen eines anderen Stockes, wenn diese sich verflogen haben. Wenn die Königin stirbt, stirbt mit ihr das Volk. „Man kann den Bien … als Staat betrachten, in dem jeder Bürger seine Aufgabe hat.“
Sorry. Unter fried- und lustvoller Arbeitsteilung verstehe ich etwas anderes.