Zukunftsorte in Sachsen-Anhalt sollen sichtbarer werden: HIER trifft Wirtschaft Wissenschaft.

Innovationen und Sachsen-Anhalt, so lautet ein noch immer gängiges Klischee, das passe irgendwie nicht zusammen. Von „verlängerten Werkbänken“ ist dann allzu oft die Rede, Innovation finde andernorts statt. Mit diesem Vorurteil wollen jetzt die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG), ihre regionalen Partner und zwölf Zukunftsorte in Sachsen-Anhalt nachhaltig aufräumen.


Foto: Dirk Mahler

Zwölf Standorte mit Flächenpotenzial, an denen wissensbasierte Netzwerkstrukturen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft existieren, treten den Gegenbeweis an und zeigen, dass von Sachsen-Anhalt Impulse ausgehen, Innovationen ihren Ursprung nehmen, Forscher bahnbrechende Neuheiten entdecken, Entrepreneure ihre Produkte zur Marktreife und von hier aus auf die Weltmärkte bringen – Standorte, die auf die Anforderungen der Industrie von morgen vorbereitet sind.

Sachsen-Anhalt verfügt über eine der dichtesten Forschungslandschaften in ganz Deutschland,

eine experimentierfreudige Wirtschaft und mutige Gründer. An zwölf Standorten konzentrieren sich Wissenschaft und Wirtschaft in besonderer Weise. Im Technologiepark Weinberg Campus in Halle (Saale) etwa, dem zweitgrößten ostdeutschen Technologiepark. Vor 25 Jahren auf einem ehemaligen Kasernengelände entstanden, haben sich hier inzwischen mehr als 200 Unternehmen gegründet. Eine Milliarde Euro wurde investiert.

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat am Weinberg Campus ihre naturwissenschaftlichen Institute konzentriert. Außerdem sind alle bedeutenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaften sowie der Helmholtz-und Leibniz-Gemeinschaften vertreten. Neben etwa 7.500 Studierenden arbeiten hier 5.500 Menschen in Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Inzwischen sind dort neben Gründungsprojekten und verschiedenen Start-ups auch Unternehmen, die sich bereits erfolgreich am Markt etabliert haben: das börsennotierte Biotechnologieunternehmen Probiodrug AG zum Beispiel, das an neuartigen therapeutischen Lösungen zur Behandlung von Alzheimer forscht, oder auch das Biotechnologie-Unternehmen Scil Proteins GmbH.

Forschung und Wirtschaft arbeiten auch auf dem Forschungscampus STIMULATE in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg eng zusammen. Dort wird die Zukunft der medizinischen Behandlung, beispielsweise durch den Einsatz von Robotern als chirurgische Assistenzsysteme, vorangetrieben. Der Campus entsteht an einem weiteren Zukunftsort, dem Wissenschaftshafen. Die Speichergebäude des alten Handelshafens wandeln sich zu einem urbanen Zentrum für Innovation und Wissenstransfer. Im Mixed-Reality-Labor mit einer 360-Grad-Laserprojektionswand des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) können beispielsweise Maschinen und ganze technische Anlagen noch vor ihrem Bau virtuell-interaktiv dargestellt und getestet werden.
„Sachsen-Anhalt setzt verstärkt auf Zukunftsthemen wie Chemie, Bioökonomie und Medizintechnik, die eng mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Clustern vernetzt sind“, sagt der Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt, Thomas Einsfelder. Die technologie- und wissenschaftsorientierten Unternehmen dieser Branchen finden bei uns gute Expansionsbedingungen. Bei Produktentwicklungen arbeiten heute Komponentenhersteller, Forschungsinstitutionen, Ingenieurbüros, Werkzeug- und Formenbauer und IT-Dienstleister in völlig neuen Kooperationsformen zusammen. Deshalb erfordern diese wissensbasierten Industrien ein immer anspruchsvolleres Umfeld und zukunftsfähige Gewerbegebiete sind weit mehr als eine Aneinanderreihung von Fabrikhallen.“

Industriepark Zeitz
Foto: Infra-Zeitz Servicegesellschaft mbH

Ein solcher Zukunftsort ist auch der Chemie- und Industriepark Zeitz, der auf „Grüne Chemie“ setzt. Dort hat die Firma Deurex eine wachshaltige „Zauberwatte“ erfunden, die Ölverschmutzungen auf hoher See beseitigt. Weitere Zukunftsorte sind Green Gate Gatersleben, der Technologiepark Ostfalen in Barleben, der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, der Chemiestandort Leuna, der Agro-Chemie-Park Piesteritz, BioPharmaPark Dessau und der DOW-ValuePark in Schkopau. Auch das Mitteldeutsche Multimediazentrum Halle gehört dazu – das Zentrum der Kreativwirtschaft Sachsen-Anhalts verfügt über die modernste Kinotonmischanlage Europas.

Einsfelder: „Die ganzheitliche Vermarktung der Zukunftsorte ist wichtiger Baustein zur Erhöhung der Sichtbarkeit Sachsen-Anhalts gegenüber potenziellen Investoren im In- und Ausland; in zweiter Priorität ebenfalls gegenüber (tech-affinen) Gründern und Fachkräften. Kommuniziert werden hierbei nicht nur Flächen, Infrastruktur und Netzwerk der einzelnen Zukunftsorte. Wir heben vor allem Projekte und Kooperationen, Leuchttürme, Erfolgsgeschichten sowie Key Player hervor. Diese Kombination ist der Schlüssel für die Präsentation Sachsen-Anhalts als leistungsfähiger, innovativer und technologiegetriebener Standort mit Platz und Potenzial für Unternehmertum, Ideen und Fortschritt.“

www.zukunftsorte-sachsen-anhalt.de

Foto: Magdeburg Wissenschaftshafen Andreas Lander